Hobelbank von Heinrich Werner

Vorgabe für mich war, eine Bank zu bauen, die sehr stabil ist, Stauraum hat und genau in eine Ecke unter dem Fenster in der Garagenverlängerung (Anbau: 3 x 3 Meter) passt. Sie durfte also nicht breiter als 150 cm sein und da gibt es nicht viel Vernünftiges auf dem Markt. Also musste es ein Selbstbau sein und hier hab ich nach und nach "Abfälle", Reste und übrig gebliebene Teile verwendet.
Die Platte besteht aus einem Rest eines alten Wohnzimmertisches aus Teak (Erbstück meines Vaters, das nirgendwo Verwendung fand).

Rundherum haben die Platte, die Vorder-und Hinterzange Löcher bekommen zur Aufnahme der runden Messing-Bankhaken von Lee Valley. Die Löcher im Bereich der Schubkästen habe ich nicht durchgebohrt, sondern als „Sacklöcher“ gestaltet , damit kein Staub und Dreck in die Schubkästen fällt. Man muss sie dann gelegentlich aussaugen. Ich habe bewusst die Löcher nur rundherum gebohrt, da ich die Platte nicht wie einen „Schweizer Käse“ durchlöchern wollte, wie man es bei einigen Kollegen sieht. Bisher hat die Anzahl der Bankhaken auch bei allen Arbeiten ausgereicht.


Das Untergestell stammt von einer Profi-Hobelbank, die einen Wasserschaden (von oben!) erlitten hatte. Bis auf zwei verfaulte Bereiche an den Füßen, die ich ersetzen musste, war aber alles ok am Gestell.

Damit das Untergestell ganz an die Wand geschoben werden kann (jeder Zentimeter ist wertvoll in meiner kleinen Werkstatt!), habe ich die Füße abgeschrägt, d.h. einer Schrägung im Bereich Außenwand und Boden des Garagenanbaus, der als Bankraum dient, angepasst, auf Bild 2 unten zu sehen.


Die Vorderzange (sehr stabil und groß!), stammt auch von der Bank, nur die Oberfläche war angeschimmelt, sie ließ sich also instandsetzen. Die Mechanik der Vorderzange ist von oben mit durch die Platte durchgehenden Schlosschrauben befestigt. Die Schraubenköpfe mussten versenkt werden und die Öffnungen wurden mit von Uwe Schmale fachmännisch gefertigten Drechselteilen geschlossen…;-) Auf Bild Nr. 3 sieht man die Verschraubung von unten.


Die Mechanik für die seitliche Zange (Bild Nr.2, sie musste als Platzgründen sehr schmal ausfallen) habe ich von einem Woodworking-Forumskollegen im Wege eines "Tauschgeschäfts" bekommen. Für eine echte Hinterzange ist kein Platz vorhanden.


Die Schubkästen stammen aus Resten einer Möbelfabrik aus meiner Nähe, sie mussten aber durch zusätzliche, verleimte Böden verstärkt werden. Ich habe als Führungen normale Vollauszüge genutzt, die ich noch übrig hatte aus einem „Restegroßeinkauf“, nicht ganz stilecht für eine Hobelbank, aber sehr praktisch, da man die Schubkästen nun ganz ausziehen und auch Kleineteile am Ende der Kisten finden kann, Bild Nr. 5 und 6.

Die Fronten sind nicht "stilecht" und nicht schön: Einfaches 10 mm Birkensperrholz mit einer hauchdünnen Kirschbaumfolie, hier hatte ich irgendwie die Lust verloren, was Passendes zu suchen und zurechtzuschneiden, oder zumindest die Folien abzuschleifen.
Die Griffe sind aus einem Stück (Buche) selbst gefertigt...viel Aufwand, man hätte natürlich auch fertige Griffe kaufen können.

Die Vorderzange ist in die Bankplatte eingelassen, ich habe die Platte in Höhe der Zange "aufgedoppelt" mit dem Material der Tischplatte, Bild Nr.3 und 4.Eine äußerst mühsame Arbeit, da alles zumindest auf den mm genau ausgerichtet werden musste. Der von unten aufgedoppelte Teil der Bank ist verleimt und zusätzlich mit Schlüsselschrauben befestigt, s. Bild Nr.3

Unterhalb der Vorderzange ist Stauraum für in Kisten untergebrachte, wenige benutzte Maschinen.

 

Der rechte Bereich (neben der Zange) ist durch eine von unten angebrachte Rahmenkonstruktion aus Tischplattenresten verstärkt.
Die Löcher für die Messingbankhaken habe ich nicht ganz durchgebohrt, damit kein Dreck/Staub/Späne in die Schubkästen fällt. Nachteil: Sie müssen regelmäßig ausgesaugt werden. Die hintere Ablage habe ich ausgefräst und von unten (als Boden) eine Platte angebracht.


Wegen des massenhaft (im eigentlichen Sinne des Wortes) verarbeiteten Teak-Holzes ist das gute Stück nun sehr schwer geworden...ich hatte mir 3 starke Junx für den Transport in die richtige Garagenecke bestellt, aber ich denke, dass die Bank nun eine dauerhafte Lösung für mich ist.
Und der Clou des Ganzen ist eben, dass die Bank völlig kostenlos gebaut werden konnte...oder wie die Kollegen aus Ami-Land sagen würden: "low budget" ...;-)

 

Dokumentation und Fotos von Heinrich Werner

 

Fotogalerie: Hobelbank von Heinrich Werner

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